DIE LEGENDE VOM WEISSEN STEIN

Auch im Jahre 1422 sorgten Hüter, dass kein Dieb die Ernte schmälere. Es wird erzählt, dass an einem frühen Morgen dieses Jahres ein Mann den Berg heruntergelaufen kam und berichtete: „Der Hüter Thomas liegt blutüberströmt am Rande eines Weingartens.“
Die Aufregung war groß, noch nie war ein Hüter wegen ein paar Weintrauben niedergeschlagen worden.

Einige Männer kamen zu Hilfe und brachten den armen Thomas auf einer Bahre, vorbei an der gaffenden Menge, die mitleidig und neugierig den Zug betrachtete. Doch Thomas wurde wieder gesund und konnte zu Leonhard, am 6. November, das erste Mal wieder in die Kirche humpeln.

Diese Legende wird den Besuchern des Weinhütereinzuges als die Ursprungslegende nahegebracht. Das Haus Elisabethstraße 20 soll der Ort der Genesung des Hüters Thomas gewesen sein. Es ist heute das Haus des „Herbergsvaters“ und befindet sich im Besitz der Familie Breitenecker.

Hier werden die Pritsche und die Standarten aufbewahrt, hier findet die Vorfeier statt, und von hier bewegt sich der Zug weg.

Das Breitenecker-Haus, welches sich seit dem späten 14. Jahrhundert dort erweiterte und bis ins frühe 19. Jahrhundert tatsächlich das erste Haus im Ort war – noch heute befindet sich dort der alte Nachtwächter-Schlüsselkasten in der Hauswand eingelassen – war nach der Türkenbelagerung eines der wenigen Häuser, welches nur geringe Schäden aufzuweisen hatte.

Blick auf den weißen Stein von der Elisabethstrasse aus.

Der Nachtwächter Schlüsselkasten